Juckende Kopfhaut - Was hilft?

Die Kopfhaut juckt und unweigerlich kratzt man, bis die Kopfhaut entzündet und gereizt ist. Teilweise entstehen sogar offene, nässende Stellen und Ekzeme auf der Kopfhaut. Es ist buchstäblich zum Haare raufen. Meist fangen die Beschwerden im Herbst an und dauern den ganzen Winter über an. Gleichzeitig kommt es zu einer vermehrten Schuppenbildung.

Was hilft bei juckender Kopfhaut? Um herauszufinden, wie man das Leiden loswerden kann, muss zuerst die Ursache für eine extrem juckende Kopfhaut gefunden werden. Erst wenn Sie wissen, was der Grund für das Kopfhautjucken ist, können Sie effektiv handeln und Abhilfe schaffen(1).

Juckende Kopfhaut - was hilft?

Symptome und Diagnose der juckenden Kopfhaut

Die Symptome umfassen u.a.
  •  starker Juckreiz
  •  Rötung der Haut
  •  Drang zum Kratzen
  •  Ekzembildung
  •  Schuppenbildung

Sollte der Juckreiz über längere Zeit anhalten und sich vermehrt Ekzeme bilden, welche mit simplen Maßnahmen nicht kuriert werden können, sollten Sie unbedingt einen Hautarzt aufsuchen.
Falls eine Infektion (zB Lausbefall) vorliegt, können die richtigen Gegenmaßnahmen sofort ergriffen werden.

Abgeklärt werden müssen auch diverse Erkrankungen, welche zum Juckreiz führen können (Neurodermitis, Schuppenflechte, Urtikaria, Schilddrüsenüberfunktion, Tumorausschluss etc.).

Folgende Fragen sollten Sie sich vorab stellen:

  • Tritt der Juckreiz nur am Kopf auf oder am ganzen Körper?
  • Seit wann besteht der Juckreiz? Verschlimmert er sich zu bestimmten Tageszeiten?
  • Bestehen neben dem Juckreiz noch weitere Beschwerden?

Grundsätzlich gilt: 
Tritt der Juckreiz am ganzen Körper auf, handelt es sich meist um eine Allgemeinerkrankung.
Tritt er lokalisiert auf (nur am Kopf), handelt es sich meist um eine Hauterkrankung(3).

Ursachen juckender, trockener Kopfhaut

Eine juckende Kopfhaut lässt sich fasst nicht ignorieren. Permanent verspürt man den Drang, sich zu kratzen. 

Die Ursachen für trockene Kopfhaut sind vielfältig

Sie können jahreszeitenbedingt sein, oder durch Stress, falsche Haarpflege, falsche Ernährung, Hormonschwankungen oder sogar durch Krankheiten ausgelöst werden. Aufgrund der möglichen Grunderkrankung kann der Juckreiz als dermatologischer, neuropathischer, systemischer und psychogener Pruritus der Kopfhaut eingestuft werden(2)

Meistens sind die Ursachen relativ harmlos und können mit einfachen Mitteln behoben werden. Die häufigsten Ursachen haben wir hier aufgelistet.

Die häufigsten Ursachen für juckende Kopfhaut:

1. Kälte und trockene Luft

Im Herbst und Winter leiden viel mehr Menschen unter trockener Kopfhaut als während den anderen Jahreszeiten. Dies ist vor allem auf trockene Luft in beheizten Räumen zurückzuführen. Automatisch trocknet die Haut aus. 
Im Sommer kann eine übermäßige UV-Strahlung bzw. -Einwirkung auf den Kopf ein Auslöser für Juckreiz sein.

Hier können simple Hausmittel schnell helfen.

2. Falsche Haarpflege

Waschen Sie Ihre Haare zu oft? 
Übermäßiges Haare waschen und Föhnen stört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Die Haut hat nicht genügend Zeit, sich von den Tensiden der Seife und der Hitze des Föhns zu erholen.
Die natürliche Rückfettung der Haut wird durch zu Häufiges Waschen verhindert.

Lassen Sie Ihrer Kopfhaut genügend Zeit sich zu regenerieren und waschen Sie Ihre Haare nicht jeden Tag, sondern legen Sie eine Pause von einem oder zwei Tagen ein. Föhnen Sie Ihre Haare nicht zu heiß.
Verwenden Sie ein mildes Shampoo.

3. Allergien gegen Pflegeprodukte

Prüfen Sie Ihre Pflegeprodukte.
Haben Sie Ihre Haarpflegeprodukte kürzlich gewechselt und eventuell eine allergische Reaktion gegen ein Produkt entwickelt?

Nicht nur Shampoos, auch sämtliche andere, chemische Haarpflegeprodukte wie Sprays, Styling-Gels und Schaumfestiger können Gift für Ihre Kopfhaut sein.

Bis zur vollständigen Regenerierung Ihrer Kopfhaut sollten Sie auf diese Produkte verzichten und auf ein tensidfreies Shampoo umstellen.

4. Stress

Ein Völlig unterschätzter Faktor für Auslöser einer juckenden Kopfhaut ist Stress. Meist realisiert man nicht, dass man völlig unter Strom steht. Das Unterbewusstsein arbeitet und der Körper übersäuert. Dies hat unmittelbare Auswirkung auf die Haut, da die Haut das größte Organ des menschlichen Körpers ist.

Im Werk „Die Haut als Spiegel der Seele“(4).werden psychische Stressfaktoren als Auslöser bzw. Mitbegründer für die Entstehung von  Aktopischem Ekzem, Psoriasis (Schuppenflechte), chron. Urtikaria etc. dargelegt. 

Stress entsteht u.a. durch Druck am Arbeitsplatz, in der Familie, Existenzangst, Angst vor Prüfungen und läuft meistens unbewusst ab.

5. Alter und Einnahme von Medikamenten

Chronisches Jucken im Alter kann die Lebensqualität sowie den Schlaf sehr stark einschränken.
Nicht nur Depressionen, Dermatitis, Angstzustände und neurodegenerative Erkrankungen können Juckreiz im Alter(5) auslösen, sondern auch die Einnahme diverser Medikamente wie Thiaziddiuretika (harntreibende Medikamente) bei Bluthochdruck sowie Kalziumkanalblocker.
Somit können auch bei einer Allgemeinerkrankung Medikamente die Ursache des Juckreizes sein. 

6. Pilzinfektionen

Eine starke Schuppenbildung mit Juckreiz auf der Kopfhaut ist meist auf eine übermäßige Ansiedlung des natürlich auf der behaarten Haut vorkommenden Pilzes Malassezia zurückzuführen.
In manchen Fällen kann sogar ein Ekzem entstehen.

In einer Studie(6). wurde die Wirksamkeit der Anwendung spezieller Shampoos gegen Pilze mit antimykotischen Inhaltsstoffen  (Zinkpyrithion, Ketoconazol und Ciclopirox) sowie Hamamelitannin aus Hamamelis-Extrakt untersucht und einem allgemein erhältlichen Shampoo gegen mikrobielles Wachstum gegenübergestellt. 

Jedes Anti-Pilz-Shampoo zeigte eine positive Wirkung. Allerdings waren nicht alle gleich schnell wirksam. Manche forderten eine längere Anwendungszeit.

 

8. Infektionskrankheiten: Läuse, Krätze, Bettwanzen

Ein leichtes „Opfer“ für Läuse sind Kinder im Kindergarten oder in der Schule. Untersuchen Sie die Haare auf Eier der Läuse. Der Juckreiz entsteht durch den Speichel der Läuse, welche durch ihre Bisse eine allergische Reaktion auslösen können.

Scabbies (Krätze) befällt meist den ganzen Körper und ist als kleine Läsion wahrnehmbar bzw. die Läsionen sind über den ganzen Körper verstreut. 5 % der Weltbevölkerung(7). ist davon betroffen.

Die Krätze ist eine meldepflichtige Krankheit. Sie müssen in so einem Fall unbedingt den Arzt aufsuchen, da umfassende Maßnahmen durchgeführt werden müssen!

9. Hormonschwankungen in den Wechseljahren

Der sinkende Östrogenspiegel kann in den Wechseljahren zu juckender Haut führen. Das Hormon ist für den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und die Kollagenproduktion zuständig. Bei zu geringer Versorgung der Kollagenfasern verliert die Haut ihre Festigkeit und Elastizität. Die Haut wird trocken und fängt an zu jucken.

10. Schuppenflechte (Psoriasis) und sebhorroisches Ekzem

Die Kopfhaut kann von verschiedenen Krankheiten mit unterschiedlichen Erscheinungsformen betroffen sein.
Erythem und Schuppenbildung führen oft zu qualvollem Juckreiz. 
Kopfhautpsoriasis und seborrhoisches Ekzem stellen die häufigsten Krankheiten mit unterschiedlichen Erscheinungsformen dar. Ein paar Symptome sind ähnlich(8).

Die Behandlung der beiden Erkrankungen unterscheidet sich. Hier ein kurzer Überblick:

SCHUPPENFLECHTE

  • stark abgegrenzte, erythematöse Plaques, nicht begrenzt durch Haaransatz
  • meist kein Haarausfall

Therapie

  • Kortikosteroide in Kombination mit Vitamin-D-Derivaten

In schweren Fällen:

  • Systemische Behandlung mit Methotrexat, Fumarate und Ciclosporin

SEBHORROISCHES EKZEM

  • verschwommenes, dunkelrothes Erythem
  • gelbliche, fettige Schuppenbildung
  • diffuse Alopezie (Glatzenbildung)

Therapie

  • Antimykotika (Pilzmittel)

In schweren Fällen:

  • Kortikosteroide, Antimykotika, Vitamin-A-Derivate

Hausmittel bei juckender Kopfhaut zur Soforthilfe

 

Sollten sie nicht unter einer Infektionskrankheit oder allgemeinen Erkrankung leiden, die eine Konsultation des Hautarztes erforderlich macht, können Sie mit mit ein paar simplen Hausmitteln Ihre juckende Kopfhaut in den Griff bekommen:

Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit der äußerlichen sowie innerlichen Anwendung von Nachtkerzenöl gemacht. Außerdem habe ich zur Entzündungshemmung Weihrauch-Pilzpulver eingenommen.

Nach ungefähr 3 Wochen war meine Kopfhaut wieder völlig in Ordnung. Folgende Mittel habe ich eingenommen bzw. angewendet:

 

Nachtkerzenöl gegen juckende KopfhautTragen Sie 2 x/Woche abends vor dem Schlafen gehen Nachtkerzenöl* auf die Kopfhaut auf. Lassen Sie das Öl über Nacht einwirken.

Waschen Sie das Öl in der Früh ganz normal mit einem milden Shampoo aus.
Achten Sie beim Nachtkerzenöl auf eine gute Qualität. Das Öl sollte kaltgepresst sein, damit sämtliche Inhaltsstoffe ihre Wirkung gut entfalten können.

Nachtkerzenöl enthält Gamma-Linolensäure, welche für den Fettsäurestoffwechsel essentiell ist. Ein Mangel kann zu trockener Haut führen. Wichtig ist sie auch für die Funktion der Nervenzellen und zur Regulierung des Cholesterinspiegels.

Um vom breiten Wirkungsspektrum des Nachtkerzenöls zu profitieren, ist es sinnvoll, das Öl auch innerlich anzuwenden bzw. einzunehmen.

Nehmen Sie morgens und abends jeweils 1 Kapsel Nachtkerzenöl ein (am besten zum Essen).

Nehmen Sie jeweils 1 Kapsel Weihrauch-Pulver* morgens und abends ein. Achten Sie hier auf eine hervorragende Qualität der Kapseln. Weihrauch wirkt entzündungshemmend, was sich positiv auf die entzündete Kopfhaut auswirkt.

Weihrauch ist ein altbewährtes Mittel, welches sich auch positiv auf Entzündungen des Darms auswirkt. 

Weitere Hausmittel bzw. allgemeine Maßnahmen, welche Sie anwenden können:

Waschen Sie Ihre Haare nicht jeden Tag. Geben Sie Ihrer Kopfhaut Zeit, sich zu regenerieren.

Haare nicht heiß föhnen. Schalten Sie den Föhn auf Raumtemperatur bzw. auf „kalt“.

Verwenden Sie ein mildes Shampoo. Am besten verwenden Sie ein Shampoo ohne Tenside, damit Ihre Haut intakt bleibt. Versuchen Sie die Haarwäsche mit Lavaerde*.

Regen Sie mit einer Kopfmassage die Talgproduktion an und entspannen Sie bewusst. Verwenden Sie dazu ein Kopfmassagegerät* und fördern Sie so die Durchblutung und Regeneration der Kopfhaut.

Verwenden Sie einen Sonnenschutz im Sommer.

Bei starkem Stress: Yoga-Übungen und Atemübungen, die Sie zu Hause selber machen können helfen, den Stress-Level abzubauen. Suchen Sie sich ein gratis You-Tube-Video und fangen Sie mit ein paar leichten Übungen an.

Folgende Mittel sind zwar keine „Hausmittel“, können aber auch sehr gut gegen den Juckreiz helfen:
  • Eucerin® DermoCapillaire UREA kopfhautberuhigendes Intensiv-Tonikum*
    Das Urea-hältige Tonikum spendet Feuchtigkeit und lindert den Juckreiz. Wenden Sie das Tonikum zwischen den Haarwäschen regelmäßig an.
  • In Kombination mit dem Tonikum passt das harnstoffhältige Eucerin® Shampoo hervorragend dazu.
    Achtung: sollten Sie Haarextensions haben, dürfen Sie diese Produkte nicht anwenden, da der Harnstoff die Klebeverbindungen auflöst!
Shampoo + Tonic für alle Schweizer mit juckender Kopfhaut: 

Folgendes Tonikum sowie Shampoo enthält bis zu 27 % Hamamelis und beruhigt die Kopfhaut bei Irritationen wie Juckreiz und Brennen und schützt sie vor Umwelteinflüssen. Ich habe das Shampoo ausprobiert und damit ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. 

Der Bestandteil Hamamelis (Zaubernuss) wird seit Jahrhunderten von der Urbevölkerung Nordamerikas bei Hautirritationen angewendet. Hamamelis enthält hautberuhigende Tannine (Gerbstoffe) und schützende Antioxidantien. Das Shampoo enthält weder Parabene noch Cocamidopropyl.

  • EROL® Regulierendes Shampoo mit 27% Hamamelis
  • EROL® Intensiv Tonic
    Das Intensiv Tonic enthält 27% Hamamelis und Extrakte aus Birke, Brennessel, Schachtelhalm und Rosmarin.
    Geignet für tägliche Anwendung.
Die Produkte sind in Apotheken der Schweiz sowie in Schweizer Online-Shops erhältlich.
 

Pruritus of the scalp : Simply pulling out your hair? Beigi M., Weisshaar E.; Hautarzt: 2017 Jun;68(6):449-456.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28405719
Scalp Pruritus: Review of the Pathogenesis, Diagnosis, and Management: Rattanamakaemakorn P. et al.; Biomed Res Int. 2019 Jan 15;
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30766878# 
Lehrbuch und Atlas Ausbildung zum Heilpraktiker, Urban & Fischer, München, Elvira Bierbach /Hrsg), 5. Auflage, S.800
Die Haut als Spiegel der Seele: Psychosomatische Dermatologie – aktueller Forschungsstand: Schneider G., Gieler U. 
https://www.vr-elibrary.de/doi/10.13109/zptm.2001.47.4.307#.XNcLvtMzZsO
Chronic Pruritus in the elderly: pathophysiology, diagnosis and management: Valdes-Rodriguez R. et al.; Springer: 2015 Mar, Volume 32, Issue 3, pp 201-215 
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs40266-015-0246-0  
In vitro efficacy of antifungal agents alone and in shampoo formulation against dandruff-associated malassezia spp. and Staphylococcus spp.: Leong C. et al; Int J cosmet Sci. 2019 Mar 9.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30851208#
Infectious Disease: Bedbugs, Lice, and Mites: Huntington MK. et al.; FP Essent. 2019 Jan;476:18-24 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30615406#
Psoriasis capitis und seborrhoisches Ekzem der Kopfhaut; Stichterling M.: Der Hautarzt: 2017 Jun, Volume 68, Issue 6, pp 457-465
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00105-017-3986-4 

 

Foto Nachtkerze: By Capri23auto, Pixabay, CCO-Lizenz

Restliche Bilder: © getwellathome.com 

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